Begierde kennt kein Gesetz by Courtney Milan

Begierde kennt kein Gesetz by Courtney Milan

Autor:Courtney Milan [Milan, Courtney]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical RomanHefte
veröffentlicht: 2014-09-22T22:00:00+00:00


14. Kapitel

Als das Stück endete, hatte Miranda begriffen, wer Richard Dalrymple war - oder vielmehr, wer er nicht

war. Sie hatte genügend Hinweise erhalten. Smite

hatte dafür gesorgt, dass Miranda zwischen ihm und Dalrymple saß und war so jeglicher Möglichkeit einer Unterhaltung zuvorgekommen. Das schloss aus, dass er ihm freundlich gesonnen war. Aber sie glaubte auch nicht, dass es sich nur um Gleichgültigkeit handelte.

Das gesamte Stück hindurch warf Dalrymple Smite Blicke zu. Smite hingegen vermied geflissentlich, den Mann anzusehen. Als der Vorhang fiel, standen sie alle auf. Smite beugte sich hinüber und reichte Dalrymple die Fingerspitzen zu einem angedeuteten Handschlag. Dalrymple sah ... verärgert aus.

Nein, sie waren sicherlich keine Freunde. Aber sie waren auch keine Feinde. War Dalrymple vielleicht eine Art Schnorrer?

„Hör zu, Turner“, hörte sie ihn flüstern, „du könntest wenigstens so tun, als würdest du meine Entschuldigung annehmen.“ „Ich habe deine Entschuldigung letztes Mal zur Kenntnis genommen, als du sie vorgebracht hast“, entgegnete Smite. „Ich denke darüber nach.“

„Es war mein Fehler“, sagte Dalrymple. „Aber könntest du vielleicht zugeben, dass du dich auch nicht vollkommen richtig verhalten hast?“

Smite knirschte mit den Zähnen. Sie wusste nicht, was zwischen den beiden vorgefallen war, aber sein Blick hätte töten können.

„Ah“, Dalrymple wandte sich ab. „Ich vergaß. Wie dumm von mir. Du machst ja keine Fehler.“

„Im Gegenteil. Ich werde täglich an meine Unzulänglichkeit erinnert. Aber wenn ich einmal eine Entscheidung gefällt habe, dann pflege ich nicht mehr daran zu zweifeln.“

Miranda hatte diesen endgültigen Ton schon einmal von ihm gehört. Vor all den Wochen hatte er genauso mit Billy Croggins in seinem Gerichtssaal gesprochen, als er ihn wegen Brandstiftung angeklagt hatte. Diesen speziellen Ton hatte er vor weniger als einer Stunde angeschlagen, als sie angeregt hatte, sich in die leere Loge zu schleichen.

„Smite“, äußerte sie vorsichtig, „solltest du ihn nicht anhören?“ Er sah sie kurz an und sah dann zur Seite. „Nein.“

„Was kann es schon schaden?“

„Nichts“, sagte er, „aber ...“

„Dann höre ich Sie an“, sagte sie an Dalrymple gewandt. „Möchten Sie heute Abend auf einen Brandy vorbeikommen?“ Neben ihr schnappte Smite nach Luft. Aber er sagte nichts zu ihr - jedenfalls nicht mit Worten. Er umfasste ihr Handgelenk, nicht unsanft, aber äußerst missbilligend.

Sollte er es doch missbilligen! Sie reckte ihr Kinn nach vorn. „Bitte“, sagte Miranda.

Richard Dalrymple lächelte sie sanft an. „Ich bin zu schlecht erzogen, um die Einladung abzuschlagen.“

Turner sagte nichts dazu. Er reichte Miranda seinen Arm, als sie die Treppe hinuntergingen. Doch unter dem Wollstoff seines Mantels waren seine Muskeln angespannt. Dalrymple hatte seine eigene Kutsche, und nachdem Smite seinem Schwager kurz den Weg beschrieben hatte, half er Miranda in die Mietdroschke, die auf sie wartete.



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